Am Drachenhain, ein neuer Ort im Ort
- Cyrus Dominik Khazaeli
- 26. März
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 27. März
In den letzten Jahren hatte dort ein pensionierter Ingenieur eine Wiese bewirtschaftet, um für sich und seine Frau alternativ zum degenierten Angebot der Supermärkte Gemüse anzubauen. Von ihm haben wir gehört, dass auf diesem Gelände vor sehr langer Zeit einmal Mönche gelebt haben sollen. Der hinter dem Grundstück liegende Hügel, auf dem nun ein Kiefernhain zu sehen ist, soll ein kleiner Weinberg gewesen sein und in dem Sumpfgebiet am Wassergraben befand sich ein Teich für die bescheidene Fischzucht der Mönche.

Auf diesem Grundstück, wurden später im Zuge der Errichtung des Landguts um 1850 zwei imposante Scheunen und Stallungen gebaut. Von diesen gibt es heute fast nur noch Ruinen. Ein Gebäude wurde nach dem zweiten Weltkrieg von den Russen zerstört, das andere Gebäude hatte noch bis vor einigen Jahren ein Dach gehabt, dass nun aber auch in sich zusammen gebrochen ist.
In diesem lang gestreckten Gebäude befanden sich ein großer Stall für die Schafe und dort hineingebaut waren auch die Wohnungen der Schäfer. Ein Schäferhaus ist erhalten geblieben, weil es von dem Ingenieur neue überdacht wurde und allseitig eigene Aussenwände besaß.
Achtzig Jahre hat dieser verwilderte Garten mit seinem kleinen sumpfigen Wald abseits der Geschichte gelegen -und doch auch nahe am Dorf. Von dem zentralen Gutshaus muss nur die Dorfstrasse überquert werden, dann sind es noch ein paar Meter bis zu einer Pforte und schon seid ihr da!
Wer den Ort betritt, spürt wohl die Verlassenheit, aber auch die Verzauberung der sich überlassenen Natur. Doch wenn es dunkel wird, dann seid ihr vielleicht nicht mehr so ganz allein: Feinfühlige Menschen sollen hier Erddrachen und einen Elfentanzplatz gesehen haben. Und weil dieser Ort nahe am Kiefernhain liegt und Drahnsdorf im alt-slawischem einmal Draguendorf oder Drachendorf geheißen haben soll, haben wir diesen etwas abseitigen Ort den Namen „Drachenhain” gegeben.
Er ist hier anders als auf der erschlossenen und belebteren Seite. Es ist so, wie es war, als ich nach der Wende in das östlichere Europa reiste. Dieser neue Ort im Landgut ist mehr in sich gekehrt und kontemplativ. Für die spirituelle Praxis, für Meditation, Schamanismus oder Yoga scheint dies ein geeigneter Ort.
Und er erschließt sich uns zur richtigen Zeit! Seit langem versuchen wir Brücken zu bauen, zwischen den Offsites von Unternehmen aus der Berliner Technologie-, Kultur- und Kreativbranche und Veranstaltungen, die mehr einen „Reatreatcharakter” haben, in der eine intensive Verbindung zur Natur wichtig ist und die Selbstbesinnung die Voraussetzung für alle weiteren Aktivitäten sein sollte.
Eine neue Zeitqualität...
Vieles ist nicht mehr so, wie es einmal war. Menschen fühlen sich verunsichert, weil die als sicher geglaubten Systeme in die Krise geraten sind. Egal ob Geld-, Gesundheits- und Schulsystem oder auch politische Strukturen und Prozesse.
Die Krise des Alten ist zugleich auch Ausdruck von etwas Neuem, dass sich in uns anzukündigen scheint. Wir werden uns bewusst, dass wir uns immer mehr auf uns verlassen müssen, auf unseren inneren Kompass und auf Freunde und Netzwerke im regionalen Umkreis.
... und die neuen Chancen und Herausforderungen
Dies ist gut so, denn in dem wir uns immer mehr auf uns selbst besinnen, werden wir selbstverantwortlicher und zu „Schöpfern unserer Wirklichkeit”. Damit sind wir angekommen bei einer neuen Freiheit, einer „schöpferischen Freiheit” sein Leben stärker selbst zu entwerfen und zu bestimmen. Und dazu braucht das Landgut auch Möglichkeiten der Einkehr - neben „Auskehr” und Manifestation.
Diese Bewegung von innen nach außen und wieder zurück hat methodisch Eingang gefunden im Herangehensweisen, welche z.B. die Körperintelligenz in die eigenen Entscheidungsprozesse mit einbeziehen (Embodiment) oder auch in der Theorie U von Otto Scharmer, welche die Introspektion als einen wesentlichen Teil einer gemeinsamen kreativen Problemlösung integriert hat.
Die Zukunftsgesellschaft hat diese Herangehensweise nach Otto Scharmer im letzten Jahr im Landgut über eine Woche mit jungen Menschen gelebt, um an dieser Verbindung von innen und aussen gearbeitet.

Offene Veranstaltungen an „beiden” Orten, 2025
In diesem Jahr gibt es zwei Veranstaltungen, die sich mit diesen grundsätzlichen Themen im Spannungsfeld von Selbstfindung und Neuorientierung beschäftigen werden. Ihr könnt euch dafür über die unten eingefügten Links anmelden. Die zweite Veranstaltung ist kostenpflichtig.

09. Juli 2025
Das Next-Level-Coworking-Event:
Basierend auf den Prinzipien des Culture Designs geht es uns darum, kreative Räume zu schaffen, die inspirieren, motivieren und verbinden. Die zentrale Frage ist, wie wir vom klassischen Büroalltag, hin zu einer offenen und flexiblen Arbeitskultur kommen. In dem wir zum Beispiel auch mal in PopUp Büros in der frischen Luft arbeiten können.
Denn auch die heutigen Vorstellungen von Arbeit können überdacht und individuell neu entworfen und gelebt werden.
Bis zum 09. Juli 2025 ich könnt ihr euch anmelden für eben diesen Tag. Besser wäre allerdings, wenn ihr euch mindestens eine Woche anmeldet, damit wir das Catering besser planen können. Hier mehr dazu

29 Mai-1. Juni 2025
Grundlagen Seminar zur Geheimlehre Christi, Felix van Frieden
Und auch das gehört zur neuen Zeitqualität: Vieles, was wir als Kollektiv vergessen haben oder was uns verschwiegen wurde, taucht nun wieder auf und will diskutiert und gelebt werden, wie die Geheimlehren Jesu Christi in der Überlieferung des Eingeweihten Omraam Mikhaël Aïvanhov.
Neben den Grundlagen der Geheimlehre Christi, gibt es Anregungen, Übungen und Methoden, die leicht im Alltag anwendbar sind, wie Yoga der Ernährung, Sonnen-Meditation, Gymnastik und Paneurhytmie.
Ausblick
Wir möchten in den kommenden Monaten und Jahren uns noch besser mit Menschen vernetzen, die ähnliche Ambitionen haben wie wir und arbeiten an Möglichkeiten im Sinne von Residenzkonzepten, wie ein Zusammensein vor Ort auch dauerhafter aussehen könnte.
Dazu werden wir in absehbarer Zeit auch einen Newsletter zu diesem Thema herausgeben. Wer daran interessiert ist, kann sich hier schon für den Newsletter anmelden oder mich anschreiben.
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